NA 44 Türkei zurück + Ende NA - grenzenlosabenteuer Webseite!
Türkei-Tour: Ein Reisebericht
Nach der beeindruckenden Äthiopien-Etappe unserer Weltreise stand die Türkei auf dem Programm – ein Land voller Sehnsüchte, welches wir vielleicht zum letzten Mal auf dieser Reise erkunden wollten. Mit einer Mischung aus Wehmut und Vorfreude blickten wir dem langsamen Ausklingen unserer zweijährigen Erlebnisreise in der Türkei entgegen.
Landschaften im Schneckentempo erleben
In Antalya angekommen, begann unsere Reise in märchenhafter Stille. Die Altstadt von Antalya erstrahlte zwar in ihrem gewohnten Glanz, doch die leeren Gassen und Restaurants symbolisierten das ausbleibende Glück, welches our Vermieter im Gespräch auf mehrere Bedrohungen, darunter politische Spannungen und Sicherheitsrisiken, zurückführte.
Der Küste entlang, rauf nach Anatolien
Unsere Fahrt ließ uns jede Schönheit methodisch in uns aufnehmen. Die langsamen Tage waren gefüllt mit der Betrachtung unberührter Landschaften, dem Genuss menschenleerer Restaurants und der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug für unsere Weiterreise. Schließlich mieteten wir eine Karre für die bevorstehende Entdeckungstour – getrieben von unserer Intuition und der Versicherung, besonders heikle Gebiete zu meiden.
Ein Gefängnis als Wendepunkt
Unsere Reise, die uns zu verschiedenen historischen Stätten und quer durch die vielfältige Landschaft führte, nahm jedoch eine unvorhersehbare Wendung. Wenige Kilometer südlich von Gaziantep wurden wir von der Polizei aufgegriffen und aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände beschuldigt, mit terroristischen Gruppierungen in Verbindung zu stehen.
Der Alptraum hinter Gittern
Die darauffolgenden Ereignisse - Verhöre, Verdächtigungen und eine vollkommene Ungewissheit über den Ausgang unserer Lage - waren durchzogen von der beklemmenden Atmosphäre des Nicht-Wissens und des Wartens. Selbst nachdem wir einen Haftprüfungstermin vor einer Richterin hatten, wurden wir nicht freigelassen, sondern in ein Staatsgästehaus gesteckt, das sich später als weiteres Gefängnis herausstellte.
Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit
Trotz der Bestätigung, unschuldig zu sein, mussten wir noch die Bitterkeit erleben, im System gefangen zu sein und das Land nicht aus freien Stücken, sondern per Deportation verlassen zu müssen. Unsere elektronischen Geräte wie Laptop und Mobiltelefone wurden beschlagnahmt, und viele persönliche Gegenstände wurden im Prozess geraubt oder verschwunden.
Abschluss und Ausblick
Die dramatische Geschichte unserer Türkei-Rückkehr steht im krassen Gegensatz zu dem langsamen und bereichernden Reisen, das wir leben und schätzen gelernt haben. Sie gibt einen Einblick in die Komplexität eines Landes, das in Schönheit und Gastfreundschaft ebenso viel zu bieten hat wie in widersprüchlichen politischen Realitäten. Die Erfahrungen, die wir auf dieser letzten Etappe gemacht haben, sind eine Erinnerung daran, dass Abenteuer oft an unerwartete Orte führen und dass die Grenzen der Freiheit plötzlich greifbar werden können. Wir hoffen, dass unsere Geschichte nicht abschreckend wirkt, sondern als eine Reflexion über die unvorhersehbaren Wege, die das Reisen mit sich bringen kann, dient.